Mutterschaft und Intuition – wie du lernst, wieder zu spüren
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- 5. Sept.
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Vielleicht kennst du dieses Gefühl: Schon bevor du Mutter wirst, prasseln unzählige Ratschläge, Meinungen und Informationen auf dich ein. Alle scheinen zu wissen, was „richtig“ ist – für dich, für dein Baby, für deine Familie. Dabei geschieht in dir etwas ganz anderes: Dein Körper und dein Herz senden dir Signale. Eine leise, manchmal fast überhörte Stimme: deine Intuition.
Was Intuition wirklich ist
Intuition ist eine tiefe, innere Weisheit, die dich schon immer begleitet. Sie zeigt sich in Empfindungen, Körperreaktionen, klaren Gedanken oder einem stillen Gefühl von Gewissheit. Sie ist Teil von dir und wartet darauf, dass du ihr vertraust – besonders in der Mutterschaft, wenn du deinem eigenen Spüren wieder Raum gibst.
Warum du den Zugang verlieren kannst
In unserer Gesellschaft haben viele verlernt, auf sich selbst zu hören. Leistung, Vergleiche und das Bedürfnis nach „richtig“ oder „falsch“ überdecken das eigene Spüren. Gerade wenn du Mutter wirst, kommen viele Stimmen von außen:
„Mit sechs Monaten musst du aber abstillen.“
„Nimm das Baby nicht so oft hoch, sonst verwöhnst du es.“
„Lass es doch mal schreien, das stärkt die Lungen.“
„Du musst dein Baby unbedingt in einen Rhythmus bringen.“
Solche Sätze säen Zweifel und lassen die eigene Stimme leiser werden – dabei weißt du tief in dir, dass es auch anders gehen darf.
Mutterschaft als Rückverbindung
Mutterschaft ist eine Einladung, wieder ins Spüren zu kommen.
Wenn du dein Baby im Arm hältst, kannst du oft intuitiv deuten, ob es hungrig, müde oder einfach nach Nähe ist.
Stillende Mütter berichten, dass sie spüren, wann ihr Kind gleich aufwacht oder trinken möchte – oft wachen Mutter und Kind gleichzeitig auf, weil sich die Schlafphasen aneinander anpassen.
Manchmal fühlst du schon vor dem Weinen, dass dein Baby gleich unruhig wird, und kannst es rechtzeitig beruhigen.
Viele Mütter spüren körperlich, wenn ihr Kind Durst hat: die Brust wird voller, das Herz klopft schneller – noch bevor das Baby die ersten Signale zeigt.
Auch im Alltag: Du nimmst wahr, dass heute ein leiser, ruhiger Tag für euch beide gut ist – oder dass ein Spaziergang draußen genau das Richtige ist.
Du bemerkst, dass dein Baby bestimmte Bewegungen oder Nähe braucht, bevor es dir das zeigt – ein zartes Spüren, das euch beide miteinander verbindet.
Diese innere Weisheit ist in dir angelegt. Sie braucht nur Vertrauen und Raum, um sich zu entfalten.
Wege zurück ins Spüren
Atem & Achtsamkeit: Beim Stillen oder Kuscheln bewusst tief atmen, das Baby anschauen, seine Wärme spüren – und den Moment ohne Ablenkung wahrnehmen.
Körperwahrnehmung: Eine Hand aufs Herz oder den Bauch legen und fragen: „Wie fühlt es sich gerade in mir an?“ So entsteht ein direkter Kontakt zur eigenen Mitte.
Kleine Rituale: Morgens kurz innehalten: „Was brauche ich heute? Was braucht mein Kind?“ – ein einfacher Satz, der den Tag neu ausrichtet.
Entscheidungen üben: Auch kleine Dinge nach Gefühl entscheiden – etwa, ob das Baby getragen oder ins Bett gelegt wird. Mit jedem Mal wächst das Vertrauen.
Stille zulassen: Momente ohne Handy, ohne Ratgeber, ohne äußere Stimmen schaffen. In der Ruhe meldet sich die innere Stimme am klarsten.
Natur als Spiegel: Ein Spaziergang über Gras oder Barfußlaufen draußen kann helfen, aus dem Kopf ins Spüren zu kommen und den eigenen Rhythmus wiederzufinden.
Fazit
Mutterschaft ist kein Weg, der durch Regeln und Checklisten bestimmt wird. Sie ist ein Prozess, der dich einlädt, dein Inneres wieder wahrzunehmen und deiner eigenen Kraft zu vertrauen.
Deine Intuition ist da – immer. Je mehr Raum du ihr gibst, desto klarer wird sie.
Du darfst spüren. Du darfst vertrauen. Du darfst deinem eigenen Weg folgen.Und:
Du weißt am allerbesten, was dein Baby braucht.

Manchmal braucht es gar nicht mehr Informationen, sondern mehr Vertrauen in das, was wir bereits spüren. Wie Einstein sagte: ‚Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk.‘